In diesem Beitrag erkläre ich Dir, was hinter den umstrittenen Nutzungsbedingungen bei Wetransfer steckt, warum viele Nutzer:innen aufgeschreckt sind und welche Lehren Du daraus für Deine eigene Arbeit mit Dateitransfers ziehen kannst.
1. Was ist passiert?
- Wetransfer führte im Juli 2025 eine neue Klausel in seinen AGB ein, die dem Unternehmen weitreichende Rechte an allen hochgeladenen Dateien einräumte: unbegrenzt, weltweit, gebührenfrei, übertragbar und unterlizenzierbar – selbst zur Entwicklung und Vermarktung neuer Dienste :contentReference[oaicite:1]{index=1}.
- Besonders heikel: Die Verwendung für das Training von KI-Modellen („machine learning models“) – was explizit erwähnt wurde :contentReference[oaicite:2]{index=2}.
- Die Klausel hätte ab Anfang Juli für Neukunden und ab dem 8. August für Bestandskunden gegolten :contentReference[oaicite:3]{index=3}.
2. Warum gab es so viel Kritik?
- Nutzer:innen befürchteten, dass ihre Daten – egal ob persönlich, kreativ oder urheberrechtlich geschützt – ohne Vergütung weiterverwendet, verkauft oder öffentlich gezeigt werden könnten :contentReference[oaicite:4]{index=4}.
- Auch Nicht‑Rechteinhaber:innen (z. B. Mitarbeiter, Kunden) hätten diese weitreichende Lizenz erteilen müssen – mit erheblicher juristischer Haftung :contentReference[oaicite:5]{index=5}.
- Das hätte seriöse Arbeitsprozesse und vertrauliche Aufgaben diffus gemacht – ein Dorn im Auge der Datenschutz‑Community.
3. Wetransfer rudert zurück
- Angesichts massiver Kritik zog das Unternehmen umgehend zurück.
- Die neue AGB‑Version beschränkt die Lizenz jetzt wieder ausdrücklich auf den Betrieb, die Bereitstellung und Verbesserung des Dienstes, ohne KI‑Training und kommerzielle Drittverwertung :contentReference[oaicite:6]{index=6}.
- Wetransfer betont: „Wir verwenden kein Machine Learning oder jegliche Form von KI, um über Wetransfer geteilte Inhalte zu verarbeiten“, und verspricht, keine Daten an Dritte zu verkaufen :contentReference[oaicite:7]{index=7}.
4. Was bedeutet das für Dich?
- Immer AGB lesen: Auch vermeintlich harmlose Änderungen können weitreichende Folgen haben – prüfe neue Klauseln regelmäßig.
- Vertrauen hinterfragen: Nutzt Du einen Datei‑Transferdienst für vertrauliche oder kreative Inhalte, frage nach, wie sie mit Deinen Daten umgehen.
- Alternative Dienste: Dienste wie Nextcloud, PsiTransfer oder eigene Serverlösungen bieten bessere Kontrolle über Deine Dateien :contentReference[oaicite:8]{index=8}.
5. Schlussfolgerung
Der Fall Wetransfer zeigt, wie wichtig Achtsamkeit bei AGB‑Änderungen ist – besonders, wenn KI und Datenschutz im Spiel sind. Auch große Anbieter fühlen sich manchmal sicher, bis Nutzer:innen laut werden. Das Zurückrudern ist ein Erfolg für eine kritische, bewusste Community.
Als WooCommerce‑Entwickler kannst Du daraus lernen: Behalte Nutzungsbedingungen im Blick, verwende sichere Tools und schütze die Daten Deiner Kund:innen aktiv.
Mit Verantwortung und Wachsamkeit gestaltest Du Deine digitale Zukunft sicherer – pack es an!