3D-Illustration eines blauen Whiteboards mit Notizen
19. Juli, 2025

Wetransfer vs. Nutzungsrechte: Rückzug nach Empörung

In diesem Beitrag erkläre ich Dir, was hinter den umstrittenen Nutzungsbedingungen bei Wetransfer steckt, warum viele Nutzer:innen aufgeschreckt sind und welche Lehren Du daraus für Deine eigene Arbeit mit Dateitransfers ziehen kannst.

1. Was ist passiert?

  • Wetransfer führte im Juli 2025 eine neue Klausel in seinen AGB ein, die dem Unternehmen weitreichende Rechte an allen hochgeladenen Dateien einräumte: unbegrenzt, weltweit, gebührenfrei, übertragbar und unterlizenzierbar – selbst zur Entwicklung und Vermarktung neuer Dienste :contentReference[oaicite:1]{index=1}.
  • Besonders heikel: Die Verwendung für das Training von KI-Modellen („machine learning models“) – was explizit erwähnt wurde :contentReference[oaicite:2]{index=2}.
  • Die Klausel hätte ab Anfang Juli für Neukunden und ab dem 8. August für Bestandskunden gegolten :contentReference[oaicite:3]{index=3}.

2. Warum gab es so viel Kritik?

  • Nutzer:innen befürchteten, dass ihre Daten – egal ob persönlich, kreativ oder urheberrechtlich geschützt – ohne Vergütung weiterverwendet, verkauft oder öffentlich gezeigt werden könnten :contentReference[oaicite:4]{index=4}.
  • Auch Nicht‑Rechteinhaber:innen (z. B. Mitarbeiter, Kunden) hätten diese weitreichende Lizenz erteilen müssen – mit erheblicher juristischer Haftung :contentReference[oaicite:5]{index=5}.
  • Das hätte seriöse Arbeitsprozesse und vertrauliche Aufgaben diffus gemacht – ein Dorn im Auge der Datenschutz‑Community.

3. Wetransfer rudert zurück

  • Angesichts massiver Kritik zog das Unternehmen umgehend zurück.
  • Die neue AGB‑Version beschränkt die Lizenz jetzt wieder ausdrücklich auf den Betrieb, die Bereitstellung und Verbesserung des Dienstes, ohne KI‑Training und kommerzielle Drittverwertung :contentReference[oaicite:6]{index=6}.
  • Wetransfer betont: „Wir verwenden kein Machine Learning oder jegliche Form von KI, um über Wetransfer geteilte Inhalte zu verarbeiten“, und verspricht, keine Daten an Dritte zu verkaufen :contentReference[oaicite:7]{index=7}.

4. Was bedeutet das für Dich?

  1. Immer AGB lesen: Auch vermeintlich harmlose Änderungen können weitreichende Folgen haben – prüfe neue Klauseln regelmäßig.
  2. Vertrauen hinterfragen: Nutzt Du einen Datei‑Transferdienst für vertrauliche oder kreative Inhalte, frage nach, wie sie mit Deinen Daten umgehen.
  3. Alternative Dienste: Dienste wie Nextcloud, PsiTransfer oder eigene Serverlösungen bieten bessere Kontrolle über Deine Dateien :contentReference[oaicite:8]{index=8}.

5. Schlussfolgerung

Der Fall Wetransfer zeigt, wie wichtig Achtsamkeit bei AGB‑Änderungen ist – besonders, wenn KI und Datenschutz im Spiel sind. Auch große Anbieter fühlen sich manchmal sicher, bis Nutzer:innen laut werden. Das Zurückrudern ist ein Erfolg für eine kritische, bewusste Community.

Als WooCommerce‑Entwickler kannst Du daraus lernen: Behalte Nutzungsbedingungen im Blick, verwende sichere Tools und schütze die Daten Deiner Kund:innen aktiv.

Mit Verantwortung und Wachsamkeit gestaltest Du Deine digitale Zukunft sicherer – pack es an!

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